Young International Orchestra konzertiert erstmalig in Estland

Foto: Rene Jakobson

| Das Young International Orchestra (YIO) trat am 23. August erstmalig in Estland auf. Dem 2018 in Rostock gegründeten internationalen Jugendorchester gehören junge talentierte Musiker und Musikerinnen aus Deutschland, Lettland, Österreich und Estland an. Insgesamt standen 76 Musiker und Musikerinnen auf der Bühne der MUBA Fachschule für Musik und Balett in Tallinn. Das Orchester wurde vom estnischen Dirigenten Mihhail Gerts geleitet, dessen internationale Ausstrahlung und sensibles musikalisches Gespür eine starke Brücke zwischen den jungen Musikern und den herausfordernden Werken schlugen. Gerts hat bereits renommierte Ensembles wie das BBC Symphony Orchestra, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin und das Orchestre Philharmonique de Radio France dirigiert.

Das Konzertprogramm war nordisch inspiriert und vielseitig– es erklangen Werke von Erkki-Sven Tüür, Arvo Pärt, Eduard Tubin und Jean Sibelius. Als Solist konnte der norwegische Kontrabassist Igor Eliseev gewonnen werden, der Eduard Tubins Kontrabasskonzert mit außergewöhnlicher Intensität und Musikalität vortrug. Das Publikum zeigte sich tief bewegt und dankte den Künstlern mit Standing Ovations. 

Die Projektwoche des YIO in Estland war viel mehr als nur Musik. Die jungen Musiker, darunter 17 Frühstudierende und Netzwerkschüler der YARO, probten eine ganze Woche lang intensiv zusammen. Sie lernten voneinander, genossen den musikalischen Dialog und verbrachten auch außerhalb der Probentermine Zeit miteinander. Gemeinsam erkundeten sie die Altstadt von Tallinn, besuchten den Lauluväljak - ein für das das estnische Sängerfest konzipiertes großes Freilichtgelände. Sie lernten die estnische Geschichte und Kultur kennen, tauschten Gedanken und unvergessliche Momente aus. Das Ergebnis war mehr als nur ein Konzert – es war eine Zeit der internationalen Zusammenarbeit aus der Freundschaften entstehen konnten. 

Dirigent Mihhail Gerts: "Es ist sehr bewegend, wenn junge Musiker aus vier verschiedenen Ländern zueinander finden, um gemeinsam etwas Bedeutungsvolles zu schaffen. Das ist viel mehr als Noten, Rhythmus und Üben – es ist gemeinsames Atmen, gemeinsames Zuhören und Zusammenarbeit, die von Herzen kommt. Ein solches internationales Musiktreffen bereichert uns alle – es lehrt uns, nicht nur Musik zu hören, sondern auch einander. Als Dirigent spüre ich jeden Tag, wie inspirierend es ist, Teil dieses Prozesses zu sein, in dem sich junge Musiker durch die Musik öffnen und weiterentwickeln. Unsere gemeinsame Woche vermittelt nicht nur neues Wissen und neue Fähigkeiten, sondern auch Vertrauen in sich selbst und andere. Das sind Momente, die bleiben – und Freundschaften, die ein Leben lang halten können." 

 

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