Die YARO hat als „Internationales Zentrum für musikalische Frühförderung“ seit ihrer Gründung einen besonderen Schwerpunkt auf internationale Kooperationen gelegt. Im Austausch mit internationalen Partnern entstehen neue Erkenntnisse, werden Grenzen überwunden und Zugänge geschaffen. Nichts ist so bereichernd für das Weltbild junger Menschen, wie der spielerische Umgang mit unterschiedlichen Sichtweisen, kulturellen Wurzeln und Traditionen.
Insbesondere hat sich mit dem Emil Darzins-Musikspezialgymnasium in Riga eine enge Partnerschaft entwickelt. Gemeinsam konnte das Young Orchestra Riga-Rostock gegründet werden, das jedes Jahr im Sommer für eine komprimierte Arbeitsphase in Rostock zusammen kommt. Es sollen noch weitere internationale Partner für dieses Projekt gewonnen werden. Mit dem Projekt „Balticum Concertant“ in Zusammenarbeit mit dem Rotary-Club Rügen sind bereits Kontakte zu weiteren Schulen in Litauen geknüpft worden. Über alle internationalen Projekte werden wir auf diesen Seiten berichten.
Das ínternationale Jugendorchester startete im Herbst 2018 als Young Orchestra Riga-Rostock und spielte erstmalig zum zehnjährigen Bestehen der YARO in der Hochschule für Musik und Theater Rostock und setzte sich aus lettischen Musikerinnen und Musikern der Emil Darzins Musikschule Riga und deutschen Frühstudierenden sowie Talenten aus dem YARO-Netzwerk zusammen bei einer Altersspanne zwischen 12 und 19 Jahren.
Die durch diese Orchesterzusammensetzung ermöglichte interkulturelle Begegnung ist von nachhaltiger Bedeutung für die jungen Talente, die Verbindungen außerhalb von Landesgrenzen und Sprachbarrieren schließen und das gemeinsame Erarbeiten von musikalischen Werken als Grundlage für ein internationales Miteinander kennenlernen.
Die Vision, Kinder und Jugendliche für Musik zu begeistern und Talente international zu verknüpfen, wird stetig ausgeweitet – so ermöglichten wir im Jahr 2019 einer Gruppe von Musiker*innen aus St. Petersburg die Ergänzung des Orchesters und planen die Durchführung der Probenphasen in Riga. Nach einer einjährigen Pause fand das Orchesterprojekt im Sommer 2021 erneut in Rostock statt, erstmalig unterstützt durch eine Streicher-Delegation aus Graz, Österreich sowie Frühstudierende anderer Musikhochschulen aus ganz Deutschland. Als Solistin konnten wir die weltberühmte Geigerin Baiba Skride gewinnen, die mit ihren lettischen Wurzeln und ihrer Studienzeit an der Hochschule für Musik und Theater Rostock eine tolle Botschafterin für das Projekt geworden ist. Im Jahr 2022 bestand die Besetzung zu gleichen Teilnen aus Nachwuchsmusiker*innen lettischer, österreichischer und deutscher Herkunft. Das trinationale Projekt führte zu einer neuen Namensgebung: Young International Orchestra. Die Arbeitsphase des Orchesters fand 2022 Jahr erstmalig außerhalb von Rostock, nämlich bei unserer Partnerschule in Lettland statt.
2023 besteht die Orchesterbesetzung aus Schüler*innen der Emils Darzin Musikschule Riga (Lettland), des Landeskonservatoriums und Kunst-Universität in Graz (Österreich),der MUBA - Schule für Musik und Ballett in Tallinn(Estland), derAntal-Csermak-MusikschuleinVeszprem (Ungarn), und unseren YARO-Talenten. Die musikalische Leitung übernimmt der österreichische Dirigent Thomas Platzgummer, der eine Klasse für Violoncello und das Sinfonieorchester am Johann-Joseph-Fux Konservatorium in Graz leitet und sich für Nachwuchsarbeit sehr begeistert. Unser Konzert am 29. Juli 2023 wird das Eröffnungskonzert des Leopold Auer Festivals 2023 sein (Leopold Auer wurde in Veszprem geboren) und gleichzeitig auch Teil des Programms der europäischen Kulturhauptstadt Veszprem 2023.
Aktuelle Informationen zum Projekt finden Sie zusätzlich auf der Projektseite des Orchesters auf unseren Seiten.
Meisterkurse, Einzelunterricht, Ensembleunterricht, unterschiedliche Konzertprogramme in Riga und Cesis stehen beim Internationalen Holzbläser-Symposium der Jāzeps Vītols Latvian Academy of Music auf dem Programm. Bereits zum zweiten Mal wird 2023 ein Bläser-Quintett der YARO nach Riga reisen und die Möglichkeit erhalten, am Symposium teilzunehmen. Außerdem wird auch unsere langjährige Partnerschaft mit der Emil Darzin Musikfachschule in Riga im Rahmen eines Austauschs aktiviert: Musikschüler*innen der Fächer Fagott, Horn und Oboe erhalten vor Ort unterrichte unserer mitreisenden Hochschul-Lehrkräfte Prof. David Petersen, Prof. Gregor Witt und Prof. Ignacio Garcia, während das YARO-Quintett von lettischen Dozierenden unterrichtet wird.
Das internationale Musikprojekt Balticum Concertant findet 2022 bereits zum 15. Mal statt und ermöglicht die gemeinsame Probenphase von jungen Musikerinnen und Musikern sowie deren Begleitpersonen aus dem litauischen Stasys-Simkus-Konservatorium mit Schülerinnen und Schülern der Musikschule des Landkreises Vorpommern-Rügen - Regionalstelle Rügen sowie jungen Talenten der Young Academy Rostock. Lehrende aus Litauen, Rügen und der Hochschule für Musik und Theater Rostock erarbeiten die musikalischen Werke gemeinsam mit den internationalen Ensembles. Das herbstliches Konzert des Jahres 2021 fand am 19. September in der Kultur- und Wegekirche statt und krönte diese inspirierende Zusammenarbeit.
Frau Dr. Angela Merkel, Schirmherrin dieses Projektes ist begeistert: "Nur wenige Dinge können auf so einfache Art und Weise mit Glück erfüllen und haben so großen Einfluss auf unser Leben wie die Musik. Umso schöner ist es, wenn sich junge Menschen für das Musizieren derart begeistern und sich der Faszination und Magie der Musik hingeben. [ ...] Es kommen junge Menschen aus verschiedenen Nationen zusammen, um Musik zu leben, um Musik zu erleben und um Musik zu gestalten. Se musizieren nicht nur gemeinsam sondern hören einander auch zu. Sie leben Toleranz und Offenheit füreinander und Respekt voreinander. Musik verbindet, Kultur verbindet. Achtsamkeit voreinander und füreinander ist die Grundlage für unser Leben in Vielfalt und Freiheit. Toleranz ist für mich die Seele Europas und dieses Jugendmusikcamp lebt diese Werte."
Ermöglicht wird dieses Projekt durch die Förderung des Rotary Club Rügen.
Die YARO erwartete in der Zeit vom 30. Juni bis 6. Juli 2019sieben junge Pianistinnen aus dem Leningrader Oblast. Sie kamen mit zwei Begleiterinnen aus dem College für Kunst und Kultur der Region Leningrad und erhielten hier Unterricht von unseren Hochschuldozenten und die Möglichkeit des Austauschs mit Studierenden und YARO-Talenten. Die gegenseitigen Anregungen, der interkulturelle Austausch und eine individuelle Förderung der Beteiligten durch die gemeinsamen Probenphasen und Unterrichtseinheiten waren für alle ein besonderes Erlebnis. Die Teilnehmerinnen gewannen einen Einblick in den Alltag der Rostocker Musikhochschule und lernten durch gemeinsame Freizeitaktivitäten und Tagesausflüge Rostock und die nähere Umgebung kennen.
Initiiert wurde die Deutsch-Russische Jugendwoche durch den VereinDeutsch-Russische Partnerschaft (DRP) mit Sitz in Schwerin. Ziel des Vereins ist die Unterstützung aller Bemühungen um Völkerverständigung und Sicherung des Friedens, vor allem mit Russland, mit dem uns Deutsche, und gerade auch Mecklenburg-Vorpommern, eine jahrhundertelange gemeinsame Geschichte verbindet. Die DRP fördert vor allem das Kennenlernen und den freundschaftlichen Austausch der Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern mit denen aus Russland, im besonderen aus unserer Partnerregion dem Leningrader Oblast.
Insgesamt gab es sieben Einzelprojekte, die während der Jugendwoche mit verschiedenen Partnern aus Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt wurden. Sie waren überregional in Mecklenburg-Vorpommern verteilt und fokussieren sich auf bestimme Themen: Musik, Sport, Kunst, Denkmalschutz, Zivilengagement und Politische Bildung. Jedes Projekt hatte ein ganz eigenes Profil und erstellte ein besonderes Programm für die Deutsch-Russische Jugendwoche. Details dazu finden Sie auf DRP- Webseite.
Am Ende der Woche fand eine große Abschlussveranstaltung mit allen Beteiligten in der Rotunde Rostock statt. Die sieben jungen Pianistinnen präsentierten gemeinsam mit ihren deutschen Partnern die erarbeiteten Werke in einem Konzert.
Aktuell gibt es Planungen für eine deutsch-russische Kulturwoche, die voraussichtlich im Herbst 2020 stattfinden wird.